Ganz Afrika in einem Land - Urlaub Pt.2

20.01.2020

...Vollbepackt mit den vielen neuen Eindrücken machten wir uns auf den Weg nach Melong, wo wir für die Nächsten 3 Tage unser Quartier, die Villa Luciole beziehen sollten. Wir kamen bei dem schönen, zauberhaft wirkenden Areal an und bezogen unsere Hütte, welche dem traditionellen Baustil nachempfunden ist und einen rustikalen Charme ausstrahlt. Für die nächsten Tage waren diverse Ausflüge geplant und etwas erschöpft von der Reise, nichtsdestotrotz voller Vorfreude begaben wir uns ins "Haupthaus" auf dem Areal um ein liebevoll angerichtetes und wahrhaft wohlschmeckendes Abendessen einzunehmen. In den nächsten Tagen sollte sich der erste Eindruck des Essens bestätigen und jeden Tag waren wir aufs Neue erfreut vom guten und abwechslungsreichen Essen. Allerdings muss man hier dazu sagen, dass ich seit ich in Kamerun bin, eigentlich noch nie schlechtes Essen bekommen habe (was sich mittlerweile auch schon etwas auf mein Körpergewicht ausschlägt). Mit vollen Bäuchen und glücklichen Gesichtern zogen wir uns in unsere Hütte und unter unsere Moskitonetze zurück.

Der nächste Tag startete mit einem guten Frühstück und RICHTIGEM Kaffee (damit ist Kaffee gemeint, welcher nicht mit heißem Wasser und hinzugefügtem Pulver gemacht wird). Wir brachen auf um die imposanten Ekom Wasserfälle zu sehen. Der Anblick war, trotz der gerade vorherrschenden Trockenzeit, gewaltig und die durch das aufstäubende Wasser erzeugten Regenbögen fegten jeden Zweifel davon, sich gerade nicht im Paradies zu befinden. Am Rückweg von den Wasserfällen machten wir noch bei einer "Fromagerie" (Käserei) halt und ließen uns dort erklären wie der Käse aus Büffelmilch hergestellt wird und durch spezielle Behandlung bis zu 2 Jahre ohne Kühlschrank auskommt und trotzdem noch genießbar ist. Natürlich kauften wir auch etwas Käse, welchen wir zusätzlich zum Abendessen freudvoll verspeisten.

Auch die Wanderung zu den etwa 4 Stunden entfernt liegenden Kraterseen ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Gemeinsam mit einem Guide machten sich Papa, Marie und ich auf den Weg, welcher anfangs noch ganz angenehm war, dann jedoch immer steiler wurde. Etwa ab der Hälfte führte uns der Weg mitten durch den Regenwald und wir waren alle gefesselt von den fremden aber wunderschönen Bildern die sich uns boten. Riesige Bäume, Lianen und um uns herum dichtester Wald. Im Laufe der Wanderung gingen wir auch durch ein Bergdorf, welches auf dieser Höhe von etwa 200-300 Leuten bewohnt ist und sich durch die Landwirtschaften von den umliegenden Städten unabhängig gemacht hat. Riesige Herden von Pferden, Schafe und einige Hunde kreuzten unseren Weg. Der Anblick der Kraterseen war schlussendlich sehr schön, den eigentlichen Reiz dieser kleinen Tour hat aber eindeutig der Weg an sich ausgemacht und wir hatten einiges zu erzählen als wir wieder bei unserem Quartier ankamen.

Die Zeit ist schnell vergangen und wir fanden uns plötzlich am 31.Dezember wieder, dem letzten Tag des Jahres und klarerweise starteten wir deshalb auch unsere rauschende Party. Diese hat so ausgesehen, dass wir gemütlich gegessen haben und dann, in Begleitung von je einem Bier, bis etwa 23:00 Würfelpoker und SkipBo gespielt haben. Als dann langsam alle müde wurden, dachten wir uns, dass es ja bestimmt nicht schaden könnte, schon mal das Nachtlager aufzusuchen und dort kräftig weiterzufeiern. Um 0:00 rappelten wir uns alle nochmals kurz aus unseren Betten auf, beglückwünschten uns zum neuen Jahr und kehrten dann in unsere, mittlerweile schon vorgewärmten, Betten zurück. Alles in Allem kann man also von einer sehr gelungenen Silvesterparty sprechen.

Am 01.01.2020 brachen wir schon früh auf, konnten im Auto jedoch dann noch gemütlich weiter schlafen. Die Fahrt ging diesmal Richtung Meer, in die Hafenstadt Kribi. Dort erwartete uns ein wunderschönes Hotel, mit üppigem Frühstück, direktem Meerzugang und eigenem Pool. Die Zeit zum Entspannen war gekommen und dementsprechend sahen auch unsere Tagespläne aus, absichtlich hatten wir uns dazu entschlossen keine Ausflüge oder ähnliches zu planen und deswegen wanderten wir zwischen Pool, Meer und Bett im Hotelzimmer hin und her (und freuten uns sehr). Der Strand war paradiesisch schön, beinahe leer und von unzähligen Kokospalmen gesäumt. Das Wasser war angenehm warm und ab und zu gönnten wir uns eine frische Kokosnuss, schlürften deren Milch und waren glücklich und tiefen-entspannt. Dieses Programm wurde jeden Tag wiederholt und erstaunlicherweise wurde es kein bisschen eintönig, beim Abfahren war die Stimmung dann etwas gedrückt, hier hätte man es ruhig noch etwas aushalten können.

Wir machten erneut Stopp in Yaounde, wo wir die letzte Nacht des Urlaubs noch in einem sehr schönen Hotel verbrachten und die allgemein herrschende Melancholie-Stimmung durch gemeinsames Fotos-schauen und lustigen Anekdoten über den gemeinsamen Urlaub verstärkten. Am nächsten Morgen, den 06.01 nahmen wir noch ein besonders gutes Frühstück ein und feierten den Geburtstag von meiner Mama. Sehr ausgedehnt konnten wir es jedoch nicht gestalten, schon um 8 Uhr stand der Flughafentransport bereit und es war Zeit Abschied zu nehmen. Ich muss gestehen, die eine oder andere Träne ist geflossen und der Abschied war kein ganz leichter. Umso glücklicher war ich dann aber darüber, dass ich vom Xaver abgeholt wurde und wir gemeinsam ins Don Bosco Projekt in Yaounde gefahren sind, wo wir noch eine Nacht verbracht haben. Am Tag darauf mussten wir unsere Betten bereits um 5 Uhr Früh verlassen und machten uns auf um zurück nach Ebolowa zu fahren. Herzlich und voller Freude wurden wir begrüßt und es breitete sich ein angenehmes Gefühl des Nachhausekommens aus. Schnell wurde alles ausgepackt, ich sprang unter die Dusche, suchte meine Sachen zusammen und machte mich in den Unterricht auf, welcher bereits am selben Tag um 11:00 wieder anfing. Durch dieses direkte Übergehen ins Arbeiten stellte sich auch schnell wieder der Alltagsrhythmus ein, was durchaus sehr angenehm war.

Der Urlaub war wirklich traumhaft schön, ich bin sehr froh darüber, dass alles nach Plan gelaufen ist und wir eigentlich mit keinerlei Komplikationen oder Unannehmlichkeiten zu kämpfen hatten, außerdem habe ich mich natürlich riesig gefreut einen großen Teil meiner Familie wiederzusehen (dass Magdalena leider nicht mitkommen konnte, war natürlich sehr betrüblich) und Zeit mit ihnen zu verbringen. Ich habe auch wirklich viel von Kamerun gesehen und konnte meinen Blickwinkel auf dieses schöne und beeindruckende Land nochmals erweitern. Der Urlaub war also auf allen Ebenen eine Bereicherung und einfach nur eine wunderschöne Zeit, von der ich in nicht so schönen Momenten bestimmt noch lange zehren kann.

Anmerkung: Ich werde von nun an meine Fotos auf Flickr hochladen und den Link dazu dann immer am Ende des Beitrags einfügen um den begrenzten Speicherplatz auf der Website nicht aufzubrauchen.

Fotos: https://www.flickr.com/gp/186555666@N04/6VX3CN

© 2019 Sebastian Suer
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