Ankunft in Ebolowa

23.08.2019

Nach einer langen, intensiven und teilweise auch anstrengenden Vorbereitungsphase war es nun endlich soweit. Der Tag der Abreise war gekommen. Die Wochen davor wurde sich noch reichlich verabschiedet und es sind zugegebenermaßen auch einige Tränen geflossen. Gemeinsam mit meiner Familie, einigen Freunden und meiner Freundin haben wir samt Gepäck am Montag den 19.August den Weg Richtung Flughafen eingeschlagen und dort ist die Zeit des Abschieds, welche wir mit Umarmungen, bestärkenden Worten und Liebkosungen verbracht haben, viel zu schnell vergangen. Als ich durch die Sicherheitsschleuse gegangen bin und realisiert habe, dass ich mein vertrautes Umfeld, meine geliebten Menschen und meinen Alltag nun sobald nicht mehr zu Gesicht bekommen würde, ist es mir etwas flau im Magen geworden und ich habe noch einmal zurückgeblickt und den Augenblick tief in meinem Herzen abgespeichert. Nichtsdestotrotz ging ich nach einigen Sekunden des Zögerns mit entschlossenem Schritt voran in meinen neuen Lebensabschnitt.

Die Reise ging zuerst von Wien nach Istanbul und von dort anschließend nach Yaounde, die Hauptstadt Kameruns. Müde vom Flug und mit etwas bangem Gefühl ob wir nun wirklich, wie ausgemacht, vom Flughafen abgeholt werden, schritten wir durch die Pass- und Visumskontrolle nach draußen in die warme und feuchte Luft Kameruns. Wir sprühten uns gleich mal mit Mückenspray ein und fanden nach kurzem Suchen auch schon ein bekanntes Gesicht. Pere Arthur, von welchem wir in der Vorbereitung schon ein Bild gesehen hatten wartete auf uns und führte uns sogleich zu einem etwas klapprig aussehenden Auto, in welchem wir unser Gepäck verstauten und erschöpft einstiegen. Um halb 6 in der Früh kamen wir schließlich schlaftrunken und erschöpft aber auch voller Vorfreude im Projekt an, bezogen unsere Zimmer, packten die ersten wichtigen Sachen aus und legten uns unter das Moskitonetz um zu schlafen. Nach einem kurzen aber erholsamen Schlaf machten wir uns auf um das Projekt zu erkunden und wurden auch schon bald von einem Frere aufgegabelt, welcher uns zu einem fertig gedeckten Tisch führte wo wir uns erstmal den Bauch voll schlagen konnten. Nachher wurde uns alles im Projekt gezeigt und wir wurden durch das Areal geführt, allgemein wurden wir beide sehr freudig und interessiert aufgenommen.

Mittlerweile sind die ersten Tage schon vergangen und ich konnte meine ersten Eindrücke sammeln. Der Tag beginnt immer um 6:30 mit einem Morgen Gottesdienst, auch wenn die Uhrzeit etwas abschreckt sehe ich diese Tätigkeit als angenehmes Ritual und schönen Weg um in den Tag zu starten. Nachher gibt es Frühstück und danach geht jeder seiner zugeteilten Tätigkeit nach. Xaver und ich versuchen so gut es geht bei den verschiedenen Leuten mitzuhelfen und uns gut zu integrieren. Dadurch, dass das Schuljahr und damit auch unsere richtige Arbeit aber erst am 2.September beginnt, ist die Anfangsphase eher ruhig für uns und wir nutzen die Zeit gut um das Erlebte zu verarbeiten und uns einzugewöhnen. Nach dem Mittagessen gehen wir entweder auf den Sportplatz und spielen mit den Kindern Frisbee, Federball, Yoyo und noch vieles mehr oder spielen Tischtennis oder Tischfußball, was hier liebevoll "le babyfoot" genannt wird. Außerdem ist es hier Tradition, dass am Ende der Ferien ein großes Fußballturnier abgehalten wird, welches auch gerade in vollem Gange ist. Im Projekt dreht sich überhaupt sehr viel um das runde Leder, jede freie Minute wird am Fußballplatz verbracht.

Ich bin schon sehr gespannt auf die nächste Zeit und freue mich auch schon wenn ein bisschen Alltag einkehrt. Durchströmt von neuen Erlebnissen, unbekannten Erfahrungen und voller Tatendrang sehe ich der nächsten Zeit entgegen.

© 2019 Sebastian Suer
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